Liebe Leserinnen und Leser,
auch wir in Altötting versuchen uns aktiv für eine nachhaltigere Zukunft einzusetzen. Die aktuellen Entwicklungen in Bezug auf den Klimaschutz und die Verbesserung des Stadtklimas sind äußerst aussichtsreich. Gerne möchte ich über die aktuellen Fortschritte und Initiativen, welche in Altötting umgesetzt werden, um unsere Umwelt zu schützen und die Lebensqualität für die Bürgerinnen und Bürger zu sichern, berichten.
1. Förderprogramm für die Verbesserung des Stadtklimas
Die Stadt Altötting wird ein Förderprogramm ins Leben rufen, das die Bürgerinnen und Bürger dazu ermutigen soll, aktiv am Klimaschutz teilzunehmen. Dieses Programm bietet finanzielle Anreize und Unterstützung für Maßnahmen, die zur Verbesserung des Stadtklimas beitragen sollen. Dazu gehören beispielsweise:
- Anlegen von Blühflächen
- Entsiegelung von Höfen
- Pflanzung heimischer Laub- und Obstbäume
- Dach- und Fassadenbegrünung
- Naturinseln und Biotope
- Regen- und Grauwassernutzung
Diese Bemühungen sind ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Zukunft für Altötting.
2. Energie-Monitor für eine nachhaltige Energieverwaltung
Die Bereitstellung des Energie-Monitors ist ein weiterer Schritt in Richtung Energieeffizienz und Klimaschutz in Altötting. Das Instrument der Bayernwerk Netz GmbH sorgt bereits in zahlreichen Kommunen für die digitale Visualisierung von Stromerzeugung und Verbrauch. Der Energie-Monitor ermöglicht es, den Stromverbrauch in Echtzeit zu überwachen und Ressourcen effizienter zu nutzen. Es erfasst im Stadtgebiet sowohl die Stromerzeugung durch Biomasse, Photovoltaik, Wasserkraft und weitere Quellen als auch den Verbrauch für Privathaushalte. Bürger und Unternehmen können im 15-Minuten-Takt sehen, wie hoch der Anteil der regenerativ erzeugten Energie im Vergleich zur verbrauchten Energie in der Kreisstadt ist.
3. Kommunale Wärmeplanung für eine nachhaltige Zukunft
Die Ausarbeitung eines Konzepts für die kommunale Wärmeplanung ist ein bedeutender Schritt in Richtung einer nachhaltigen Zukunft. Durch die Optimierung der Wärmeversorgungssysteme in Altötting können Energieeffizienz und Umweltschutz gesteigert werden. Die Stadt strebt an, erneuerbare Energien noch stärker zu nutzen und so den CO2-Ausstoß weiter zu verringern.
4. Überarbeitung des Rahmenplans für mehr Grün- und Freiflächen
Die Stadt arbeitet derzeit mit einem Architekturbüro und einem Büro für Landschaftsplanung an einem neuen Rahmenplan. Dabei geht es unter anderem um die künftige Entwicklung der Freiräume bzw. des Wohnumfeldes zur Schaffung eines guten sozialen und ökologischen Klimas. Dazu tragen auch die Gärten und Freiflächen der verschiedenen Klöster in Altötting bei. Grünflächen dienen als natürliche Klimaregulatoren, absorbieren CO2 und tragen zur Schaffung eines gesunden urbanen Umfelds bei.
5. Schwammregion im Neubaugebiet „Wohnen West“
Altötting geht auch bei der Stadtentwicklung innovative Wege. Im geplanten Neubaugebiet "Wohnen West" soll das Konzept einer Schwammstadt berücksichtigt werden. Dies bedeutet unter anderem, dass Regenwasser durch urbane Grünflächen, versickerungsfähige Verkehrsflächen, Pflaster und Mulden versickert und zwischengespeichert werden kann. Die Grünflächen dienen nicht nur als natürliche Wasserspeicher, sondern auch als Orte der Erholung für die Bewohner. Zudem trägt es zur Kühlung der Stadt bei Hitze sowie zur Entlastung des Kanalsystems bei und mindert das Risiko von Überflutungen bzw. Hochwasser.
6. Energiesparwerk mit Fernwärmenetz
Das Energiesparwerk in Altötting hat sich bewährt und versorgt die Stadt seit über 20 Jahren mit Fernwärme. Diese nachhaltige Versorgung trägt dazu bei, den Verbrauch von fossilen Brennstoffen zu reduzieren und den CO2-Ausstoß zu minimieren. Die kontinuierliche Nutzung dieses Fernwärmenetzes ist ein Schlüssel zur Verbesserung des Stadtklimas.
Als Vertreter unserer Stadt trage ich die Verantwortung, die grundlegenden Lebensbedingungen unserer Bürgerinnen und Bürger aktiv mitzugestalten. Dies beinhaltet vor allem die Bewahrung des Gedankens der Nachhaltigkeit. Das ist eine weit komplexere Aufgabe und Herausforderung als man gemeinhin denken mag. Die Daseinsvorsorge und das Gemeinwohl müssen wir mit den individuellen Interessen und Bedürfnissen unter einen Hut bringen, was oft als schier unmöglich erscheint. Aber gerne möchte ich in manchen alltäglichen Aufgaben, vorwiegend für meine Kinder und deren Generation, ein Vorbild sein. In gewisser Art und Weise ein Um- und Überdenken schaffen, um endliche Ressourcen einzusparen bzw. die Nutzung ganz zu umgehen. Müssen beispielsweise die Lichter tagsüber brennen? Ist es notwendig, mobile Endgeräte die ganze Nacht über aufzuladen, nur um morgens einen vollen Akku zu haben? Muss die Waschmaschine unbedingt am Abend oder in der Nacht laufen? Das ist natürlich nur mein persönliches Empfinden, ich kann und möchte die Nutzung unserer Energie gar nicht individuell vorschreiben! Dennoch hoffe ich, einen Perspektivenwechsel anzuregen und einen anderen Blickwinkel auf die Nutzung unserer begrenzten Ressourcen zu ermöglichen. Der Journalist, Buchautor und Umweltschützer Franz Alt hatte mal geschrieben: Die Sonne schickt uns keine Rechnung. Lasst uns deshalb versuchen unsere Gewohnheiten darauf auszurichten!
Herzlichst
Ihr
Stephan Antwerpen
Erster Bürgermeister