Jugendliche auf den Spuren der Shrines of Europe
Internationale Zusammenarbeit an der Herzog-Ludwig-Realschule Altötting
Von 12. bis 18. Mai durfte die Herzog-Ludwig-Realschule Altötting zusammen mit der Stadt Altötting Gastgeber für einen trilateralen Schüleraustausch zwischen Lourdes (Frankreich), Częstochowa (Polen) und Altötting sein. Drei Partnerstädte der Shrines of Europe setzen sich bei diesem Austausch das Ziel, eine Plattform für gemeinsame Projektarbeit und Aktivitäten der Jugendlichen der Länder zu schaffen.
Im Rahmen dieser zweijährigen Kooperation, bei der die Völkerverständigung und der europäische Gedanke im Vordergrund stehen, sind das Lycée Peyramale aus Lourdes und das Gymnasium Romuald Traugutt in Częstochowa die Projektpartner der Herzog-Ludwig-Realschule. Ziel des Austauschs ist auch eine Auseinandersetzung mit dem Ukrainekrieg und dessen Folgen für die europäische Einheit. Die Zusammenarbeit mit ukrainischen Schülerinnen und Schülern an allen drei beteiligten Schulen ist daher Teil des Programms.
Botschafter der Schulen trafen sich bereits im März 2023 in Lourdes zu einem Vorbereitungstreffen und besprachen gemeinsame Aktivitäten und Zielsetzungen. Vom 12. bis 18. Mai fand nun das erste Treffen der gesamten Gruppe in Altötting statt. Es nahmen je eine 10-köpfige Delegation aus Lourdes und aus Czestochowa teil sowie zwei Klassen der 8. und 9. Jahrgangsstufe und ukrainische Schülerinnen und Schüler aus der Brückenklasse der Herzog-Ludwig-Realschule.
Der Austausch begann mit einem Empfang im Rathaus bei Erstem Bürgermeister Stephan Antwerpen, der die jungen Gäste in Altötting begrüßte und betonte, wie wichtig Freundschaften auf europäischer Ebene für den Frieden in Europa seien. Ein großes Anliegen war ihm auch, einen Dank an die Gastfamilien auszusprechen, die mit ihrer Gastfreundschaft diesen Austausch erst ermöglicht hatten. Ebenso ging sein herzlicher Dank an Realschuldirektor Martin Burger für sein großes Engagement bei der Organisation des Schüleraustausches, bei dem er seitens der Stadtverwaltung von Ulrike Kirnich unterstützt wurde. Gefördert wurde der Austausch zudem durch das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW).
In den ersten Tagen standen die Kultur und das Kennenlernen des Gastlandes bei einem Ausflug in die bayerische Landeshauptstadt München sowie einer Stadtführung in Altötting im Vordergrund. Schülerinnen und Schüler der 8. Klassen stellten dann die Herzog-Ludwig-Realschule und ihre Besonderheiten am Montag, den 15. Mai bei mehrsprachigen Schulhausführungen in Kleingruppen vor. Günter Trager, der für seine MINT-Projekte im Fach Werken bereits mehrfach Auszeichnungen erhielt, faszinierte bereits vorher mit einer Vorführung seiner zum Teil ferngesteuerten und von Schülern gebauten Ultraleichtmodellbauflugzeuge. Für das Teambuilding sorgte an einem Nachmittag Dieter Prenninger-Hackl vom ANJAR Jugendbüro mit einem Agent X Spiel durch Altötting. Zum Kennenlernen der Region stand auch eine Exkursion zur WACKER Chemie AG mit Werksbesichtigung auf dem Programm.
Die Tage an der Gastschule waren geprägt von intensiver Arbeit, bei der die Schülerinnen und Schüler voneinander lernten, sich über die unterschiedlichen Traditionen und Kulturen austauschten und dabei zahlreiche Gemeinsamkeiten entdeckten. Bereits im Vorfeld hatten die Beteiligten Collagen vorbereitet, Interviews geführt und Podcasts erstellt, die in Altötting präsentiert wurden. Neben einem Musikworkshop bei Michael Kopecky, einem Tanzworkshop bei Schülersprecherin Anji Sening, einem Kochworkshop bei Julia Peterbauer und einem Kunstworkshop bei Christina Hubert, amüsierten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch bei zahlreichen sprachlichen Aktivitäten, und all das immer im Austausch mit den ukrainischen Schülerinnen und Schülern die aus ihrem Land berichteten. Kommuniziert wurde auf Deutsch, Englisch, Französisch, Polnisch, Ukrainisch und auch das Bayerische kam nicht zu kurz. Marion Rauschecker und Brigitte Meisl, beide Englisch- und Französischlehrkräfte, zeichneten für den sprachpraktischen Teil verantwortlich, Tetiana Buchwald unterstützte bei der Kommunikation mit den ukrainischen Schülerinnen und Schülern.
Das gemeinsam Erarbeitete präsentierten die Jugendlichen in der Aula der Herzog-Ludwig-Realschule im Rahmen einer Ergebniskonferenz am Mittwoch, den 17. Mai, an der auch zahlreiche Vertreter des öffentlichen Lebens teilnahmen, darunter Stellv. Landrat Konrad Heuwieser, Erster Bürgermeister Stephan Antwerpen und Altbürgermeister und Shrines of Europe Beauftragter Herbert Hofauer. Martin Burger führte gekonnt durch die mehrsprachige Veranstaltung und verlieh zusammen mit Erstem Bürgermeister Stephan Antwerpen den teilnehmenden Schülerinnen und Schülern Zertifikate und dankte für ihre Aufgeschlossenheit und ihre engagierte Teilnahme an dem Projekt. „Es waren arbeitsintensive Tage, die ihr wunderbar gemeistert habt und ich hoffe, dass langjährige Freundschaften aus diesem Projekt entstehen“ betonte Martin Burger und bedankte sich auch bei den Lehrerkolleginnen aus Lourdes und Czestochowa für die hervorragende Zusammenarbeit.
Bei einem Abschlussabend mit bayerischen Schmankerln ließen die Gastfamilien und Teilnehmer den Austausch ausklingen und alle freuen sich schon jetzt auf die Begegnungen im nächsten Jahr in Lourdes und Czestochowa.