Am 18. Dezember 1898 unterzeichnete Prinzregent Luitpold die Stadterhebungsurkunde, auf den Tag genau 125 Jahre später beging Altötting das Jubiläum nun im Beisein zahlreicher Ehrengäste: Gemeinsam mit Landtagspräsidentin Ilse Aigner feierte die Kreisstadt das historische Ereignis im Rahmen eines großen Festaktes.
Eingeläutet wurde der Jubiläumstag mit einem Dankgottesdienst, den Bruder Marinus Parzinger in der Konradkirche organisiert hatte, der Grabeskirche von Altöttings Stadtpatron. Auf diesen ging Bruder Marinus Parzinger auch in seiner Predigt näher ein, so stelle Konrad von Parzham mit seiner zutiefst bescheidenen und zugewandten Art nach wie vor ein Vorbild für Gläubige dar. Für eine eindrucksvolle musikalische Begleitung sorgte der Bach-Chor Altötting unter der Leitung von Dr. Franz Krähschütz.
Im Anschluss fanden sich die Gäste im KULTUR+KONGRESS FORUM ein, um in vorweihnachtlicher Atmosphäre und untermalt von einem Salut der örtlichen Schützenvereine Landtagspräsidentin Ilse Aigner zu empfangen.
Stimmungsvoll eröffneten die Kapellsingknaben und Mädchenkantorei unter der Leitung von Herbert Hager den eigentlichen Festakt im vollbesetzten Raiffeisensaal mit einem Jodler, ehe Erster Bürgermeister Stephan Antwerpen die Ehrengäste begrüßte. Zu diesen zählten auch Stadtrat Oddone Moffa und seine Gattin aus Altöttings italienischer Partnerstadt Loreto und Bürgermeister Josef Wendtner aus der österreichischen Marktgemeinde Mondsee – mit letzterer hatte der Stadtrat jüngst in seiner Dezembersitzung eine Städtepartnerschaft beschlossen. Besonders willkommen hieß er außerdem Altbürgermeister und Ehrenbürger Herbert Hofauer, der an diesem Tag doppelten Grund zum Feiern hatte, fiel das Stadtjubiläum doch auf seinen 67. Geburtstag, weshalb er mit einem Augenzwinkern eine Flasche Bärwurz überreicht bekam.
Nachdem Altöttings Bürgermeister das Publikum dann mit auf einen Streifzug durch die wechselvolle Geschichte der Kreisstadt nahm, übergab er das Wort an Landrat Erwin Schneider. Dieser ging auf unterhaltsame Weise auf zwei Markenkerne der Stadt ein: Die Wallfahrt und die enge Verbundenheit mit dem Landkreis. Es gelte, beides gut zu behandeln, so wäre die Stadt etwa von Westen her gar nicht erreichbar, wenn es nicht den Kreisverkehr gebe – und dieser gehöre nun mal dem Landkreis.
Landtagspräsidentin Ilse Aigner blickte in ihrer Festrede auf die vergangenen 125 Jahre zurück, seitdem Altötting zur Stadt erhoben wurde und bilanzierte schließlich: „Die ganze Welt kommt gern nach Altötting.“ Von Gastgeber Stephan Antwerpen erhielt sie im Anschluss einen Blumenstrauß sowie – passend zur Kreisstadt als Herz Bayerns – einen gläsernen Herzanhänger.
Für zahlreiche Lacher sorgten Kreisredakteur Erwin Schwarz und der frühere Fotograf des Alt-Neuöttinger Anzeigers Georg Willmerdinger: Mit einer humoristischen Einlage rund um das Stadtgeschehen erntete das Duo regen Applaus.
Zum Anlass für ein Geschenk nahm die Sparkasse Altötting-Mühldorf das Stadtjubiläum: So überreichte Vorstandsvorsitzender Markus Putz eine Spende an die Bürgerstiftung der Kreisstadt.
Der 125. Jahrestag wurde noch im Goldenen Buch Altöttings schriftlich festgehalten, ehe er im Foyer mit weihnachtlichen Schmankerln und gegenseitigem Austausch seinen Ausklang fand. Da der Festakt die letzte Veranstaltung anlässlich des Doppeljubiläums war, ging mit dieser Feier auch das städtische Festjahr 2023 offiziell zu Ende.
Fotos Festakt: Tom Bauer
