Liebe Leserinnen und Leser,
in dieser aktuellen Woche rücken die Proteste der Landwirtinnen und Landwirte in unserem Landkreis und weit darüber hinaus in den Fokus. Die Sparpläne der Ampel-Regierung bezüglich Agrardiesel und Kfz-Steuer haben die Gemüter erhitzt und den Unmut der Landwirtschaftsbranche deutlich zum Ausdruck gebracht. Das Ziel dieser Demonstrationen liegt darin, Verbrauchern und der Politik die essentielle Bedeutung der Landwirtschaft näherzubringen. Die Landwirtinnen und Landwirte sind zunehmend unzufrieden und wünschen sich Verständnis für ihre tägliche Arbeit.
Eine bedenkenswerte Frage drängt sich dabei auf: Was wäre, wenn es keine Landwirte mehr gäbe? Der Mangel an Landwirten hätte gravierende Auswirkungen auf verschiedene Facetten unserer Gesellschaft und Wirtschaft. Landwirte spielen eine zentrale Rolle in der Lebensmittelproduktion, der Ernährungssicherheit und im ländlichen Wirtschaftssystem. Eine hypothetische Abwesenheit dieser Schlüsselakteure könnte zu Lebensmittelknappheit, wirtschaftlichem Zusammenbruch, Preisanstiegen, dem Rückgang ländlicher Gemeinschaften, Umweltauswirkungen und einer verstärkten Abhängigkeit von Importen führen.
Bereits in meinem Blogbeitrag vom vergangenen September habe ich auf die Thematik rund um unsere Landwirtschaft aufmerksam gemacht, die nicht nur die tägliche Erzeugung unserer Nahrungsmittel gewährleistet, sondern auch dem übergeordneten Auftrag folgt, unsere Landschaft zu pflegen und zu hegen. Die Bauern kämpfen längst nicht mehr nur um Agrardiesel-Subventionen; sie empfinden eine zunehmende Diskrepanz zwischen ihrer Arbeit und der Anerkennung seitens Politik und Gesellschaft. Gerade die Selbstversorgung auf dem Land mit hochwertigen, heimischen Nahrungsmitteln ist von existenzieller Bedeutung! Im Landkreis Altötting bieten wir ein vielfältiges Angebot, um Produkte direkt vom Erzeuger zu erwerben. Viele Landwirte verkaufen ihre Produkte über Hofläden oder auf Bauern- und Wochenmärkten in der Umgebung. Unterstützen Sie die (heimischen) Landwirtinnen und Landwirte und setzen Sie sich für sie ein. Denn sollte diese Grundproduktion wegfallen, würde unser Teller bedauerlich leer und farblos bleiben.
Herzlichst
Ihr
Stephan Antwerpen
Erster Bürgermeister