07.00 Uhr bis 08.00 Uhr:
Padre Geraldo und ich fahren in das Sendestudio eines Lokalradios in Guarabira. Ein etwa 45-minütiges Interview schließt sich an, zu der Lifesendung werden auch die Bürgermeisterin und der Stadtratsvorsitzende von Guarabira zugeschaltet. Es geht sehr ausführlich um das Kinderdorf und um die für Nachmittag bevorstehende Ehrenbürgerverleihung an mich. Die Menschen in Guarabira hören die Rundfunksendung auch über die Lautsprecher, die sich in den Straßen der Stadt befinden.
08.15 Uhr:
Padre Geraldo und ich fahren in das Obstgeschäft, um Früchte zu kaufen. Schon in diesem Geschäft werden wir auf die Ehrenbürgerschaft angeredet.
09.00 Uhr bis 10.30 Uhr:
Gemütliches Frühstück im Kinderdorf.
15.00 Uhr:
Padre Geraldo und ich fahren in das Rathaus. Viele, viele Menschen sind vor dem Rathaus versammelt und als wir aus dem Auto aussteigen, spielt die Stadtkapelle ein Standkonzert. Ein Empfang bei der Bürgermeisterin im Rathaus schließt sich an. Auch dort singt zunächst ein Kinderchor die Stadthymne von Guarabira. In einem Empfangsraum haben wir dann Gelegenheit, mit der Bürgermeisterkollegin und ihrem Mann, dem früheren Ministerpräsidenten des Bundesstaates Paraiba, über das Kinderdorf und viele andere Themen zu sprechen. Alles ist von großer Freundlichkeit und Herzlichkeit geprägt. Nachdem wir Gastgeschenke ausgetauscht haben, verabschiedet uns die Bürgermeisterin und wir begeben uns in das Gebäude des Stadtrates, das dem Rathaus gegenüber liegt.

16.15 Uhr:
Eine Sondersitzung des Stadtrates und ein großartiger Festakt schließen sich an, in dessen Rahmen ich die Ehrenbürgerwürde der Stadt Guarabira erhalte. Verschiedene Ansprachen werden gehalten, auch Padre Geraldo und ich haben Gelegenheit, Dankesworte zu sprechen. Die Nationalhymne wird gesungen und 4 Buben machen Musik.
In meinen Dankesworten betone ich, daß ich diese große Ehre nur stellvertretend für all jene annehmen könne, die sich in der bayerischen Heimat seit vielen Jahren durch ein besonderes Engagement für das Kinderdorf in Guarabira einsetzen.

Anschließend werden noch tausend Fotos gemacht und Hände geschüttelt. Auch viele Bürgerinnen und Bürger der Stadt haben an diesem Festakt teilgenommen, darunter auch die Kinder und Jugendlichen des Kinderdorfes.

17.30 Uhr:
Die Feierlichkeiten sind aus. Wir gehen zum Platz vor dem Rathaus und ich lade die Kinder des Jugenddorfes zur Feier der Ehrenbürgerschaft zu Pizza und Getränken ein. Auch einige Vertreter der Stadt sind mitgekommen.

19.00 Uhr:
Wieder im Kinderdorf. Ein Fußballspiel ist angesetzt. Einer der Jugendlichen wird am kommenden Samstag mit mir nach Deutschland fliegen und als "au pair" ein Jahr lang in Hauzenberg bei einer bayerischen Familie leben. Nachdem er aktives Mitglied der Fußballmannschaft des Kinderdorfes war, gibt es für ihr ein Abschiedsfußballspiel.
19.45 Uhr:
Ich sitze auf der Terrasse bei Padre Geraldo und lese. Die Tropennacht ist voller Geräusche, ich hoffe, daß ich keine "Begegnung der besonderen Art" haben werde, eine riesige Vogelspinne wurde ganz in der Nähe des Hauses gesehen.
21.00 Uhr bis 23.00 Uhr:
Gemeinsames Abendessen mit Padre Geraldo. Es gibt Käse, Toastbrot und Tomatensalat und frischen Knoblauch. Der letzte Blick des Tages gilt einem wunderschönen Sternenhimmel so kurz unter dem Äquator.