Nahaufnahme einer Pflasterstraße

Waldschmidtstraße

Waldschmidtstraße

von Manfred Lerch, Stadtheimatpfleger

Maximilian Schmidt wurde am 25. Februar 1832 im oberpfälzischen Marktflecken Echlkam unweit der bayerisch-böhmischen Grenze als Sohn des Oberzollverwalters Adalbert Schmidt und seiner Frau Karoline geboren. 

Schon als Kind erfand er Geschichten für seine beiden Geschwister und inszenierte mit der Dorfjugend Theaterstücke. Nach dem Besuch der Klosterschulen in Metten, Straubing und dem Gymnasium in Passau, sowie der Gewerbeschule in Hof nahm er das Studium am Münchner Polytechnikum auf. 1850 meldete er sich als Freiwilliger zum Militär und wurde 1859 Inspektionsoffizier beim königlichen Kadettenkorps. Der Feldzugteilnehmer von 1866 beendete krankheitsbedingt als Hauptmann 1874 den Militärdienst.
 

Bild von Maximilian Schmidt

An seinem 31. Geburtstag überreichte er König Maximilian II. seine ersten literarischen Veröffentlichungen. Seine Erzählungen und Fortsetzungsromane in Zeitungen und Zeitschriften handelten zumeist vom Böhmer-oder Bayerwald sowie vom Hochgebirge. 

1884 ernannte ihn sein König Ludwig II. zum Hofrat. Prinzregent Luitpold, einer seiner begeisterten Leser - Schmidt hatte inzwischen Kultstatus erlangt -  wollte ihn gar in den Adelsstand erheben, doch dieser lehnte dieses Ansinnen ab. Stattdessen durfte er ab 1898 den erblichen Namenszusatz „genannt Waldschmidt“ führen.

1890 begründete er den Bayerischen Fremdenverkehrsverband und organisierte 1895 anlässlich des Oktoberfestes ein großes Volkstrachtenfest, aus welchem sich der alljährliche Einzug der Wiesenwirte entwickelte. Im Alter von 87 Jahren starb der Volksdichter, vielfach ausgezeichnet und fast erblindet, am 8. Dezember 1919 in München. Sein Grab befindet sich am Alten Südfriedhof. Das Wohn-und Sterbehaus an der Thierschstraße 47 ziert eine Gedenktafel.

Maximilian Schmidt, einer der Bestseller-Autoren des 19. Jahrhunderts, hinterließ rund 60 größere Volkserzählungen, 40 Humoresken und Skizzen, etwa 40 dramatische Theaterstücke sowie zahlreiche Gelegenheitsgedichte.

Maximilian Schmidt (um 1912).
Foto: Wikipedia