Am Mittwoch 24. Januar 2007 fand in Altötting im Hotel Zur Post der 6. Internationale Wallfahrts- und Tourismuskongress im Rahmen von COESIMA statt.
Im Rahmen des Projektes COESIMA "Cooperation Européenne des Sites Majeurs d'Accueil" arbeiten die sieben größten europäischen Wallfahrtsorte Tschenstochau, Fatima, Loreto, Lourdes, Santiago de Compostela, Patmos und Altötting zusammen. Ziel des Projektes ist die Schaffung eines dauerthaften Netzes der sieben Städte, um deren Aktivitäten besser organisieren und die wirtschaftliche und soziale Entwicklung der Städte fördern zu können.
Nach den Grußworten von Ersten Bürgermeister Herbert Hofauer und Projektchef Francis Latour (Lourdes) begrüßten auch Vertreter der Altöttinger Geistlichkeit, unter Ihnen Domkapitular Alois Furtner, Bischöflicher Administrator der Hl. Kapelle, Stadtpfarrer und Stiftspropst Günther Mandl und Pater Felix Kraus, Wallfahrtskustos und Guardian der Kapuziner, die internationalen Teilnehmer.
Bürgermeister Herbert Hofauer verlas darüber hinaus ein Grußwort aus dem Vatikan, verfasst von Erzbischof Leonardo Sandri, Substitut des Staatssekretariats am Heiligen Stuhl.

Foto:Stadt
Anschließend stellten sich die einzelnen Wallfahrtsstädte mittels Präsentationen oder kurzen Filmen vor, um dem Altöttinger Publikum einen Eindruck des Netzwerkes zu vermitteln. Den Abschluss des Vormittagsprogramms bildete ein Vortrag von Frau Ositha Josten zum Thema "Erfahrungen eines behinderten Menschen: Mut zur Wallfahrt - Reisen ohne Barrieren". Frau Josten ist selbst durch eine spastische Lähmung an den Rollstuhl gefesselt und erzählte so aus erster Hand von Ihren Erfahrungen zum Thema behindertengerechte Wallfahrt.
Am Nachmittag folgte ein fesselnder Vortrag von Prof. Dr. Walter Raunig, Generaldirektor i.R. d. Staatl. Museums f. Völkerkunde, München zum Thema Wallfahrtstraditionen in den Kulturen der Welt. Im Anschluss referierten Herr. Dr. Günther Hribek vom Institut CenTouris Passau und Herr Christian Kaufhold vom Beratungsinstitut Reppel + Partner über die Ergebnisse einer bundesweiten Telefonbefragung mit dem Titel "Wallfahrtstourismus in Deutschland: Aussterbende Zielgruppen oder neue Potenziale?" Im Rahmen des COESIMA Projektes führt jede Partnerstadt eine Tourismusstudie durch. Erste Ergebnisse aus einem Teil der Studie, nämlich der bundesweiten repräsentativen Telefonbefragung zur Marktpotenzialanalyse, wurden präsentiert. Hierbei betonten die Referenten dass sich Altötting mit einem "Markenartikel" gleichsetzen kann, da die kumulierte Bekanntheit der Wallfahrtsstadt bei 70,4 % liegt.
Anschließend wurde nochmals das Thema Behindertengerechtigkeit aufgefasst. Norberto Tonini, Präsident des Internationalen Büros für sozialen Tourismus (BITS): präsentierte die Ergebnisse einer Befragung im Rahmen der COESIMA Partner zum Thema behindertengerechte Ausstattung der Wallfahrtsorte.
Abgeschlossen wurde der Kongresstag durch ein Schlusswort von Bürgermeister Herbert Hofauer, sowie am Abend eine Ausstellungseröffnugn im Rathaus "Sept regards sur une réalite. Rencontre des pèlerinages" die die Wallfahrtsorte des COESIMA Netzes in Bildern vorstellt. Die Ausstellung ist noch bis 23. Februar zu besichtigen.