Einladung zur Gnadenbildverehrung am Aschermittwoch, 18. Februar 2015
Am Aschermittwoch, 18. Februar, wird um 13.30 Uhr das frühgotische Gnadenbild Unserer Lieben Frau von Altötting im schlichten violetten Gewand in Prozession hinüber zur Nachbarskirche St. Magdalena getragen. Bis 16.00 Uhr sind alle eingeladen zur Gnadenbildverehrung. Vorsichtig kann es berührt werden; gerne legen die mitdienenden Priester fromme Gegenstände an das Gnadenbild an. Während der Mariengebete begleiten Stille, Orgelmusik und Geigenspiel, sowie der Frauenbundchor der Pfarrei St. Philippus und Jakobus das fromme Tun.
Dankenswerterweise hat Restaurator Reinhard Zehentner wieder kleine Briefchen gefaltet, in denen Reste von schwarzem Schleier enthalten sind. Diese Schleierstückchen stammen von den am Gnadenbild berührten schwarzen Schleierbändern, aus denen der Restaurator die Schleierbildchen mit dem Bild der Gottesmutter herstellt. Die Reste, die dabei übrig bleiben, werden von den Gläubigen in kleinen „Briefchen“ am Aschermittwoch gerne in Empfang genommen. Ursprünglich wurden die Andachtsbildchen mit dem Schleier beklebt, den das Gnadenbild am Karfreitag trägt. Den Brauch der Verhüllung der Muttergottesstatue mit einem Schleier und der daraus gefertigten Schleierbilder hatte der Altöttinger Stiftsdechant Josef Hagn im Jahre 1737 aus dem italienischen Wallfahrtsort Loreto übernommen.

Es ergeht ganz herzliche Einladung an die gesamte Bevölkerung, diesen frommen Brauch der Gnadenbildverehrung (ehemals Gnadenbildkuss genannt) nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
Eine interessante historische Notiz aus dem Jahr 1929 zeugt von der ehemals sehr großen Beteiligung. Wegen des arg strengen Winters 1929 wurde das Gnadenbild in die geheizte warme Stiftspfarrkirche übertragen, was den Beteiligten willkommene Erleichterung brachte. Das Volk war bis dahin der kalten Zugluft in den Kapellarkaden ausgesetzt. Die Zählung am 17. 2. 1929 berichtet an diesem Aschermittwoch von 2400 Personen. Mit Bedauern wurde zudem festgestellt, dass es wegen der grimmigen Kälte 1000 weniger waren als sonst.
Neben der Gnadenbildverehrung besteht auch die Möglichkeit, sich die Asche als Zeichen echter Bußgesinnung auf das Haupt auflegen zu lassen