Nahaufnahme einer Pflasterstraße

Hillmannstraße

Hillmannstraße

von Manfred Lerch, Stadtheimatpfleger


Die Hillmannstraße zweigt von der Trostberger Straße links nach Osten ab und endet beim Lagerhaus, das 1917 gebaut wurde  und eine Verbreiterung der Zufahrtsstraße für Fuhrwerke und Traktoren notwendig machte. So wurde der Hillmannweg zur Hillmannstraße, die aber bis zu ihrer Teerung noch lange ihren schlechten Ruf als „Seenplatte“ hatte. 

Die Hillmannstraße wurde in den 30er Jahren benannt nach dem langjährigen Werksdirektor Richard Hillmann, der fast vier Jahrzehnte lang am Aufbau der Maschinenfabrik Esterer maßgeblichen Anteil hatte. Geboren am 24. März 1862 im sächsischen Kamenz, trat er am 1. November 1889 in die Firma ein. Um als Sachse arbeiten zu können, erwarb er 1900 die bayerische Staatsangehörigkeit und später das Heimatrecht in Altötting.

Bild von Richard Hillmann mit Frau und Tochter

1903 heiratete er die Münchnerin Bertha Hallmeyer (1874-1935). Aus dieser Ehe gingen zwei Söhne und eine Tochter hervor. Standesgemäß bezog Oberingenieur Hillmann seinen neuerrichteten Wohnsitz an der Trostberger Straße 21, bekannt als „Hillmann-Villa“. Für seine besonderen Verdienste wurde ihm aus Anlass des  25jährigen Betriebsjubiläums 1916 das König-Ludwig-Kreuz verliehen. In den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg betrug der Personalstand der Maschinenfabrik Esterer Aktiengesellschaft insgesamt 350 Arbeiter und 25 Angestellte. 

Völlig unerwartet starb Richard Hillmann am 7. Januar 1929 im 67. Lebensjahr und 40. Dienstjahr an einem Schlaganfall. Ein nicht enden wollender Trauerzug geleitete den verstorbenen Direktor zur letzten Ruhestätte. 

Einige Jahre später wurden Richard Hillmanns Verdienste mit einer Straßenbenennung im Süden der Stadt gewürdigt.

Skizze des Hauses von Richard Hillmann

Foto und Bauplan: Heinz Wibmer
(1) Richard Hillmann mit seiner Frau Bertha und Tochter Elisabeth.
(2) Unser Bild zeigt einen Teil des Bauplans der „Hillmann-Villa“.