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Die Schönheit von St. Magdalena

von Manfred Trübenbach

Kirche St. Magdalena: Die unbekannte „Schöne“!

Als Stadtführer kennt man die wichtigsten Kirchen Altöttings. Ihre Geschichte und ihre Geschichten. Eine davon ist meine Lieblingskirche. Die Kirche St. Magdalena oder wie sie bei uns Einheimischen heißt „d‘ Magdalenakirch“.

Obwohl sie am Kapellplatz dem Zentrum Altöttings steht, steht sie bei den meisten Besuchern und auch bei den Bewohnern Altöttings nicht auf der Besuchsliste ganz oben.

Mit ihrer schön gegliederten weiß gelben Fassade zeigt sie aber ihre ganze Schönheit erst im Inneren. Eine helle lichtdurchflutete Kirche, eine Barockkirche in seiner schönsten Form. Nicht überladen mit Stuck, Gold, Figuren großen farbigen Deckengemälden wie wir Kirchen aus dem späten Barock/Rokoko kennen, sondern schlicht, sachlich, schön.

Eine Ansicht der Stuckdecke, in der St. Magdalena Kirche in Altötting.

Eine dezente Stuckdecke mit einem Deckenfresko aus dem Leben Maria Magdalenas, der Kirchenpatronin, eine wunderschöne Kanzel und so Kleinigkeiten wie die Säulen unter der Orgelempore. Und der Hochaltar? Ja den gibt es auch, aber leider nicht mehr das Original. Ein Blick auf die beiden originalen Seitenaltäre zeigt uns wie der Hochaltar ausgesehen haben könnte. Doch noch ein bisschen Prunk und Pomp.

Aber nicht nur die Architektur ist einen Besuch wert. Die Kirche St. Magdalena ist die Ordenskirche für Altötting schlechthin. Außer den Franziskanern, die über einhundert Jahre in der heutigen Bruder Konrad Kirche ihren Dienst versahen, haben alle Männerorden, die in Altötting waren und noch sind, diese Kirche und das Kloster betreut.

Eine Innenansicht der St. Magdalena Kirche in Altötting.

Als Jesuitenkirche geboren, kamen 1771 für ein paar Jahrzehnte die Malteser (Hochaltar mit dem Malteserkreuz). In der Zeit der Säkularisation wurde diese Kirche, wie viele Kirchen in Bayern für weltliche Zwecke missbraucht. Anschließend kamen für 30 Jahre die Redemptoristen und ab 1874 die Kapuziner. Diese fast 150-jährige Geschichte endet im September 2021. Dann wird die Gemeinschaft der Brüder Samariter die Nachfolge der Kapuziner antreten. Orden in den unterschiedlichsten Ausprägungen, das alles hat die Kirche St. Magdalena schon gesehen.

Und noch etwas Besonderes gibt es, die Kirchenpatronin Maria aus Magdala. Die „Femme fatale“ des Christentums. Aus der Apostolin der Apostel, der Vertrauten Jesu, der Verkünderin seiner Auferstehung, wurde sie die Dirne und schlussendlich die reuige Sünderin und Büßerin. Erst Papst Johannes Paul II. hat ihr den ihr zustehenden Rang wieder zurückgegeben: Apostolin der Apostel.

Die Aussenansicht der St. Madalena Kirche in Alötting.