1489 brach, durch zwei aufsehenerregende Heilungswunder verursacht, die Zeit der Marienwallfahrt nach Altötting an. Ziel der Pilger aus ganz Europa war und ist bis heute das um 1300 geschnitzte Marienbild im Oktogon, das vom Oberrhein oder aus Burgund stammt und 1330 nach Altötting gekommen sein dürfte. Der Pilgerstrom war so groß, dass Kapelle und Kirche aus allen Nähten platzten: Die heute noch erhaltene, gotische Stiftskirche wurde gebaut, die Kapelle erhielt ein Langhaus. Während der folgenden Jahrhunderte kamen neben dem „einfachen Volk“ auch Kaiser und Könige sowie drei Päpste nach Altötting, um die Gnadenkapelle zu besuchen. Heute ist Altötting der bedeutendste Marienwallfahrtsort im deutschsprachigen Raum!