Der Altöttinger Kapellplatz mit der Gnadenkapelle und der Stiftspfarrkirche.
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Kirchen und Kapellen in Altötting

Wer die zahlreichen Kirchen und Kapellen in Altötting besucht, unternimmt eine Wanderung durch die Geschichte des Wallfahrtsortes in Bayern. Die Sakralbauten aus verschiedenen Epochen spiegeln den Geist ihrer Zeit. Gleichzeitig sind sie einmalige Sehenswürdigkeiten, die im Inneren Kunstwerke von Weltrang bergen. Begeben Sie sich mit uns auf eine Entdeckungsreise!

Einmalige Sehenswürdigkeiten verschiedener Epochen

Beim Besuch der Gnadenkapelle, die mit dem Oktogon das älteste erhaltene Bauwerk Altöttings birgt, springen wir gleich zu Beginn rund 1.300 Jahre zurück. Wie durch ein Wunder blieb das als Taufkapelle gebaute, achteckige Mauerwerk vom Ungarnsturm im 10. Jahrhundert, den baulichen Neugestaltungen folgender Jahrhunderte und sogar vom Inferno des Zweiten Weltkriegs verschont. Beginnen wir unseren Rundgang durch Kirchen und Kapellen in Altötting also am Ursprung des Wallfahrtsortes: in der Gnadenkapelle.

Gnadenkapelle in Altötting

Klein an Gestalt, aber groß an Geschichte, beherrscht die Gnadenkapelle den weiträumigen Kapellplatz in Altötting. Das Oktogon ist vermutlich um das Jahr 700 entstanden und dürfte damit der älteste Zentralbau Deutschlands sein. Um 1330 kam das Bild der „Schwarzen Madonna“ hierher, das rund 150 Jahre später nach Berichten über zwei Heilungswunder zum Wallfahrtsziel wurde. Besonders bemerkenswert: die silbernen Herzurnen der Wittelsbacher Kurfürsten und Könige, der Kapellenumgang mit rund 2.000 Votivtafeln, der Silberschmuck des Altars und der aus dem 18. Jahrhundert stammende „Silberprinz“.

 

 

 

Eine Altöttinger Kapellplatzansicht von oben mit der Gnadenkapelle und der Schatzkammer im Hintergrund.

Stiftspfarrkirche St. Philippus und Jakobus

Die zweitürmige, gotische Stiftspfarrkirche wurde zwischen 1499 und 1511 errichtet. An ihrer Stelle gab es mindestens zwei Vorgängerbauten: Hier standen die 876 erbaute Pfalzbasilika und die 1245 geweihte romanische Basilika. Teile dieses Baus wurden in die gotische Kirche integriert, darunter das Westwerk mit dem romanischen Portal. Erhaltene gotische Kunstwerke sind die detailreich geschnitzten Portale an der Nord- und Südseite und das überlebensgroße Kruzifix im Presbyterium. Sehenswert sind außerdem die Schrankuhr aus der Pestzeit, der „Tod von Eding“ und der gotische Kreuzgang mit drei Kapellen.

Basilika St. Anna in Altötting

Der Aufschwung der Wallfahrt nach Altötting zu Beginn des 20. Jahrhunderts machte den Neubau einer großen Wallfahrtskirche erforderlich. Die 1912 fertiggestellte St. Anna-Kirche ist mit 83 Metern Länge, 27,5 Metern Breite und 24 Metern Höhe die größte Kirche in Altötting: Sie fasst mehr als 8.000 Menschen! Dem Zeitgeschmack entsprechend wurde das Gebäude im Stil des Neobarock und Historismus erbaut. Im beeindruckend großen Inneren der Kirche finden sich zwölf Seitenaltäre und ein mächtiger Hochaltar. Im Jahr 1913 erhob Papst Pius X. die beeindruckende Kirche in den Rang einer päpstlichen Basilika.

 

Eine Aussenansicht der Altöttinger Basilika St. Anna, mit dem Mörnbach im Vordergrund.

St. Magdalena und Kongregationssaal

Die Entstehung der barocken Kapuzinerkirche St. Magdalena ist mit dem Wirken der Jesuiten in Altötting verbunden. Sie waren ab 1591 in der Wallfahrtsseelsorge tätig, noch vor 1700 wurde die Kirche im Stil des Jesuitenbarock erbaut. Der üppige Stuck ist von hervorragender künstlerischer Qualität. Außerdem besonders sehenswert: Die prachtvollen spätbarocken Seitenaltäre und der Hochaltar aus dem 18. Jahrhundert. Links neben der Kirche befindet sich der Kongregationssaal der Marianischen Männerkongregation, die in Altötting seit 1599 besteht. Der Weihesaal gilt als der schönste Barockraum Altöttings.

Eine Innenansicht der St. Magdalena Kirche in Altötting.

Kapuzinerkirche St. Konrad

Zur Förderung der Wallfahrt wurden 1654 die Franziskaner nach Altötting gerufen, die Kloster und Kirche St. Anna erbauen ließen. Nachdem die Franziskaner während der Säkularisation 1802 vertrieben worden waren, erlebte der Orden der Kapuziner unter König Ludwig I. einen Aufschwung. Von 2006 – 2008 wurde das Konrad-Kloster umfassend renoviert. Anlässlich des Jubiläums des 200. Geburtsjahres des Hl. Bruder Konrads wurde die Kirche im Jahr 2018 renoviert und erstrahlt heute im neuen, modernen Glanz. Benannt sind Kloster und Kirche heute nach dem berühmtesten Kapuziner in Altötting, dem heiligen Bruder Konrad. Die Ausstellungs- und Begegnungsräume sind ganzjährig von 08:00 – 18:00 Uhr geöffnet.

Eine Innenaufnahme der Altöttinger St. Konrad Kirche.

Anbetungskirche Hl. Kreuz

Vor mehr als 100 Jahren ließen sich die Lehrschwestern vom Heiligen Kreuz in Altötting nieder. Im Jahr 1900 wurde mit dem Bau des Kreszentiaheimes samt Herz-Jesu-Anbetungskirche begonnen. Besonders bemerkenswert ist die Errichtung der Kirche im Jugendstil. Der Hauptaltar zeigt im Hauptrelief eine Darstellung des Herzens Jesu, umgeben von Engeln. Eine weitere Besonderheit dieser Kirche ist der Altar zu Ehren der „Patrona Bavariae“. Das Fest zu Ehren der Gottesmutter Maria, die als Schutzheilige Bayerns verehrt wird, wurde 1917 auf Ersuchen von des König Ludwig III. von Benedikt XV. eingeführt.

St. Josefs-Kirche in Altötting

Im Jahr 1721 gründeten die Englischen Fräulein, 2004 umbenannt in Congregatio Jesu, das Kloster in Altötting. Die Schwestern des von Mary Ward 1609 gegründeten Instituts setzen sich bis heute vor allem für die Bildung von Frauen und den apostolischen Dienst ein. An der St. Josefs-Kirche der Congregatio Jesu wurde von 1734 – 1737 gebaut. Der prachtvolle „Bandlwerk-Stuck“ ist unbedingt sehenswert. Abseits der vielbesuchten Kirchen in Altötting ist diese Kirche ein ruhiger und stiller Ort, an dem Wallfahrer und Pilger in Ruhe beten und meditieren können.

Der Altöttinger Kapellplatz mit den Fahnen im Vordergrund und dem Rathaus.

Mariä Heimsuchung Unterholzhausen

Neben der Gnadenkapelle und dem Grab des heiligen Bruder Konrads befindet sich hier die dritte Wallfahrtsstätte in Altötting. Die gotische Pfarr- und Wallfahrtskirche, die 1470 vollendet wurde, liegt fünf Kilometer westlich der Stadt. Die Renovierung anlässlich des 500-jährigen Bestehens gab dem schlichten gotischen Raum mit dem Netzrippengewölbe seine Schönheit zurück. Sehenswert: der reiche figürliche Schmuck mit Plastiken aus Gotik und Barock und die Replik einer gotischen Mariä-Heimsuchungs-Gruppe aus unserer Zeit. Im Mittelpunkt des Hochaltares steht das gotische Marienbildnis, seit Jahrhunderten das Ziel von Wallfahrern.

Gemeindezentrum „Zum Guten Hirten“

Das evangelisch-lutherische Gemeindezentrum gehört zu den jüngsten Kirchenbauten in Altötting. Der Sakralbau wurde im Jahr 1995 errichtet und 1996 von Landesbischof Hermann von Loewenich und Kreisdekan Dr. Martin Bogdahn eingeweiht. Die Architektur des Gebäudes ist ungewöhnlich, jedoch zugleich faszinierend: Die Bänke sind in Kreisform angeordnet, der Altar ist in diesen Kreis einbezogen. Sein „ungeschliffenes“ Aussehen durchbricht die klaren geometrischen Formen der Kirche. Der Gottesdienstraum ist die Mitte des Gemeindezentrums, um ihn herum sind die Gemeinderäume angeordnet.

Anbetungskapelle in Altötting

Papst Benedikt XVI. eröffnete während seines Besuchs in Altötting im Jahr 2006 die Anbetungskapelle in der ehemaligen Schatzkammer. Der lichte, spätgotische Raum ist an der Nordseite der Stiftskirche, dem Kapellplatz zugewandt, angebaut. Das Allerheiligste, aufbewahrt in einer im Jahr 1690 von König Joseph I. gestifteten, vergoldeten Monstranz, ruht auf einem Originalstück der alten Münchener Mariensäule.

Täglich 24 Stunden geöffnet zur stillen Anbetung.

Ein paar Menschen beten in der Altöttinger Anbetungskapelle.

Kirche im Franziskushaus Altötting

Diese Kirche gehört zum Komplex des Franziskushauses, einer Einrichtung des Seraphischen Liebeswerks, nur fünf Gehminuten vom Kapellplatz entfernt. Die Franziskushaus-Kirche wurde 1895 im neoromanischen Stil errichtet und 1966 erweitert, restauriert und zeitgemäß ausgestattet. Das Gotteshaus dient Teilnehmern an Exerzitien und Einkehrtagen, Gästen des Franziskushauses, Pilgern und Wallfahrern als ruhige Stätte zum Beten und zur Vertiefung des Glaubens.

Eine Innenaufnahme der Franziskushauskirche in Altötting.

Friedhofskirche St. Michael Altötting

Die spätgotische Kirche mit ihrem filigranen Netzrippengewölbe wurde 1469 eingeweiht, ein Vorgängerbau wurde bereits im Jahr 1383 urkundlich erwähnt. Da die Stadt Neuötting bis zur Säkularisation der Altöttinger Stiftspfarrkirche zugeordnet war, wurden deren Bürger bis 1641 ausschließlich im Friedhof bei St. Michael bestattet. Im hellen, ansprechenden Kirchenraum befinden sich zahlreiche kostbare Kunstwerke. Besonders sehenswert sind die Rötelzeichnungen, die frühe Jakobspilger in der Kirche hinterließen.

Die ganze Stiftspfarrkirche von Alötting.

Stadtpfarrkirche St. Josef in Altötting Süd

Der modernste katholische Kirchenbau Altöttings wurde nach zweijähriger Bauzeit im Jahr 1967 eingeweiht. Bemerkenswert sind der quadratische Grundriss des Gebäudes von 30 x 30 Metern und die Innenhöhe von 18 Metern. Aufwändige Holzverkleidungen, farbige Glasfenster sowie das große Kreuz an der Stirnseite der Kirche verleihen dem Sakralbau eine außergewöhnliche Atmosphäre. An die Pfarrkirche St. Josef angeschlossen ist die Rupertikapelle, die an den heiligen Rupert, Missionar aus dem 7. Jahrhundert, erinnert.

Die Kirchen und Kapellen in Altötting sind Sehenswürdigkeiten von hervorragender historischer und kunstgeschichtlicher Bedeutung. Bei einer Führung mit unseren Altötting-Experten erfahren Sie Interessantes und Wissenswertes zu den Sakralbauten am bedeutendsten Marienwallfahrtsort im deutschsprachigen Raum.