Das Programm in Altötting im Detail:
Emotionaler Höhepunkt im KULTUR + KONGRESS FORUM ALTÖTTING
Am 27. September wird um 15 Uhr in Altötting die Dokumentation „Für Sama“ (FSK 16) im KULTUR + KONGRESS FORUM Altötting gezeigt. Auf die Teilnehmer warten vor dem Film ab 14 Uhr bayerische Musik und syrische Spezialitäten zum Verkosten.
Zum Film: Die junge Studentin und Aktivistin Waad Al-Kateab gehörte mit zu jenen jungen Menschen, die im Zuge des Arabischen Frühling gegen Baschar al-Assad und dessen Baath-Partei auf die Straße gingen – in der Hoffnung auf ein neues, besseres und freieres Leben. Doch das Regime schlägt gnadenlos zurück, schlägt die Unruhen nieder und lässt Waads Heimat Aleppo über Jahre hinweg dem Erdboden gleichmachen. Waad bleibt während des Bürgerkrieges in Aleppo, heiratet einen Arzt und bekommt eine Tochter namens Sama. Ihr Mann richtet ein Krankenhaus ein, das am Ende das einzige seiner Art sein wird, das nicht in Grund und Boden gebombt wird. Obwohl sie mehrmals die Gelegenheit zur Flucht aus dem heftig umkämpften Aleppo gehabt hätten, bleiben sie, weil sie den Menschen dieser Stadt verpflichtet sind – bis die Stadt schließlich von den Regierungstruppen eingenommen wird. Gewinner von 50 Festivalpreisen, unter anderem European Film Award, BAFTA-Award als bester Dokumentarfilm, nominiert für den Oscar 2020 in der Kategorie Dokumentarfilm. In Deutschland war „For Sama“ Eröffnungsfilm des Human Rights Festivals 2019
Im Anschluss gibt es ein Podiumsgespräch zum Thema „Alte Heimat – Neue Heimat, Wurzeln lösen und neue schaffen“.
Mit dabei: Christian Springer, bekannt vor allem als Kabarettist, engagiert sich seit vielen Jahren leidenschaftlich im Nahen Osten, reiste weit mehr als 30 Mal nach Syrien, um sich dort mit aller Kraft für die Opfer des Bürgerkrieges einzusetzen und gründete dafür den Verein Orienthelfer e.V.
Altöttings Altbürgermeister Herbert Hofauer engagiert sich seit vielen Jahren ebenfalls ehrenamtlich bei Hilfsprojekten, fährt selbst Hilfstransporte nach Rumänien und war bereits mit Christian Springer im Nahen Osten unterwegs. Er führt durch die Podiumsdiskussion.
Najd Boshi, geboren und aufgewachsen in Aleppo, studierte dort englische Literatur. 2014 kam die moderne und entschlossene Frau nach einer 21-tägigen Flucht nach Deutschland und wohnt heute am Tegernsee. Dort hat sie sich viel erarbeitet, als Frau das Ruder ihres Lebens in die Hand genommen und ist heute die erste Kapitänin am Tegernsee.
Abdalrahman Khawatme, ebenfalls aus Syrien, eröffnete 2020 in Altötting das Restaurant Syriana Soul Kitchen, da ihm der Geschmack seiner alten Heimat hier fehlte.
Für Kurator Joachim Kurz, ist die Dokumentation „Für Sama“ ein wahnsinnig eindrücklicher Film und der emotionale Höhepunkt der 3-tägigen Veranstaltung. Durch das Thema „Verlust von Heimat“ trägt der Film einen wesentlichen Aspekt zur Diskussion des Heimatbegriffes bei.
Ende gegen 17:45 Uhr